Wenn Gesundheit toxisch wird – Juli Zehs Dystopie „Corpus delicti“

So mild und freundlich der Abend draußen war, so bedrückend und düster war die Atmosphäre im Kulturhaus Frankfurt, wo am Mittwoch, 22. Dezember 2023 Juli Zehs Dystopie „Corpus delicti“ auf dem Programm stand. Für die FachoberschülerInnen ist dieses Werk wichtig, handelt es sich dabei doch um die zweite Pflichtlektüre für die Abschlussprüfungen.

Dementsprechend war das Theater auch gut besucht – das Publikum bestand neben den SchülerInnen der Klassen 12FO-3 und 12FO-5 zu einem großen Teil aus weiteren SchülerInnen der Oberstufen.

Die Inszenierung zog das Publikum in seinen Bann; im Saal herrschte teilweise eine fast angespannte Stille. Das Stück wirft zentrale Fragen auf, die gerade für die Corona-Generation äußerst greifbar sind: Was ist wichtiger, Freiheit oder Sicherheit, optimierte Gesundheit oder das Recht auf Risiko, Gesellschaft oder Individuum, Vernunft oder Gefühl?

„Die Inszenierung hat mir Lust darauf gemacht, jetzt auch den Roman zu lesen“, lautete ein Fazit.

Mehr kann man von einem Theaterabend eigentlich nicht erwarten.